Vor 1600
Die alte Herrenmühle befindet sich dort, wo heute die Schleuse ist.
1612
Die Herrenmühle wird vom Landgrafen Moritz auf der gegenüberliegenden Fuldaseite erbaut. Sie ist landgräflich Hessen-Rotenburg´sches und früher kurfürstlich Hessisches Staatseigentum.
1788
Die Herrenmühle wird von Müller Schad übernommen
1813
Sohn Conrad Schad übernimmt die Herrenmühle als Erbleihmüller. Sie ist eine Mahlmühle, Blaumühle, Graupenmühle, Holzschneidemühle und Sägemühle.
1848
Conrad Schad erwirbt vom Kurhessischen Staat gegen eine Ablösesumme von 5.000 Talern die Mühle als sein Eigentum und baut, da der Dachstuhl abgebrannt ist, das zweite Stockwerk sowie den Vorbau Richtung Steinweg als Wohnräume, sowie die Mühlen-einrichtung.
1862
Conrad Schad baut mit Jean Wetzell eine Ölmühle, die nach zehn Jahren eingeht und an deren Stelle eine Lohnmühle errichtet wird.
1871/72
Das Wehr erleidet durch Eis-türmung einen Durchbruch und wird von Herrn Heß verstärkt und verändert.
1872
Herr Heß kauft die Mühle von Conrad Schad für 30.000 Taler und rüstet sie zur Mahlmühle um. Weizen und Roggen wird gemahlen, Gerste geschält, sonstige Früchte geschrotet.
1884
Teilweiser Aufbau in Steinfach-werk als drittes Stockwerk von den Söhnen Heß. Die alte Mühleneinrichtung wird herausgerissen und eine Kunst-mühle gebaut.
1889
Anstelle des in 1888 abgebrannten Speichers wird ein neues Lagerhaus mit Stallung erbaut. Die Kunstmühle wird mit 50 Glühlampen elektrisch erleuchtet.
1892
Größerer Um- und Erweiterungs-bau der Kunstmühle – anstelle der Schneidemühle gibt es jetzt eine „45pferdige Turbine“ und vier zusätzliche Walzenstühle.
1899
Zwei selbsttätige Mehlmisch-maschinen werden angelegt – daher ist die Kunstmühle eine mit den besten Maschinen ihrer Zeit ausgestattetes Werk.
30.05.1905
Der Firma H. Heß wird die Genehmigung erteilt, in der Kunstmühle eine regulierbare Francis-Turbine anstelle von zwei Wasserrädern neben der bereits vorhandenen Turbine von 1892 einzubauen.
12.10.1923
Die Mühle brennt bis auf die ca. 1 bis 1 ½ m starken Grundmauern nieder und liegt viele Jahre in Trümmern. Ein kleiner Teil der Mühle wird noch als Schrotmühle betrieben.
1939
Eugen Haag kauft die Mühle als Ruine.
1939 bis 1943
Umbau der Mühle zum Wasserkraftwerk.
1972
Sohn Helmut Haag übernimmt die Mühle als Erbnachfolger.
1996
Tochter Cornelia Haag führt das Kraftwerk zusammen mit dem Vater als GbR.
2006
Das für 30 Jahre bewilligte Wasserrecht läuft aus und wird neu beantragt.
2007
Im Dezember wird mit enormen Auflagen die wasserrechtliche Erlaubnis für weitere 30 Jahre erteilt.
2008 bis 2009
Bau einer Fischaufstiegsanlage für rund 250.000,-- € (Auflage des Regierungspräsidiums Kassel).
August 2009
Umbau der Rechenreinigungsanlage für rund 120.000,-- € (Auflage des RP Kassel).
Juni 2011
Nach dem Tod von Helmut Haag wird das Kraftwerk von Cornelia Haag und ihrer Mutter Marlene Haag als GbR weiter geführt.